Druckgraphik

Druckgrafik – das heißt für uns im MZ in erster Linie Radierung in allen Erscheinungsformen. Das verdanken wir Hänner Schlieker, der, selbst ein begeisterter Radierer, für eine professionelle Werkstatteinrichtung sorgte.

Die Radierung ist eine Tiefdrucktechnik: In Zink- oder Kupferplatten werden Vertiefungen geätzt oder geritzt, diese mit Farbe gefüllt, die Plattenoberfläche wieder blankgewischt und dann mit hohem Druck ein feuchtes Büttenpapier daraufgepreßt. Je nach Technik kann man so eine kleinere oder große Auflage drucken, doch die Faszination liegt in den geheimnisvollen Vorgängen zwischen Plattenherstellung und Druck. Neben Kaltnadelverfahren und Linienätzung gibt es Aquatinta, Vernis mou, Absprengtechnik und viele Spezialitäten und persönliche Varianten.

Wer unsere Grafiker kennenlernt, stellt schnell fest: Radieren macht süchtig. Wen es gepackt hat, der bleibt dabei – und so treffen sich hier „alte Hasen“ und Neulinge an der Druckpresse und das gemeinsame Platten-Wischen gerät zum persönlichen Gespräch oder fröhlichen Palaver. Kraftvoll stehen schwarze Linien und differenzierte Grauwerte auf dem weißen Papier, aber es entstehen auch mehrfarbige Drucke; Tiefdruck wird mit Hochdruck kombiniert und abenteuerliche Materialien als Druckstock benutzt.

Unsere neueste Errungenschaft ist die Fotoradierung. Alex Grünsel und Meinhard Kamphausen vom Bereich Fotografie haben sich in die Technik eingearbeitet und geben in regelmäßig stattfindenden Kursen die Geheimnisse weiter, eine Fotografie in eine druckfähige Platte zu verwandeln.

Ortud Kabus, Leiterin des Bereiches der Druckgraphik

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